Bettina Korte

Gedankenliebende - Leseprobe

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"Ich habe dich immer geliebt, das tue ich, seit du das erste Mal vor mir gestanden hast."

Diesen Satz hatte sie immer hören wollen. Vor diesem Satz hatte sie sich schon immer gefürchtet. Warum jetzt? Jetzt, da es zu spät war.


Sie antwortete nicht. Warum auch? Was hätte sie schon sagen sollen? Dass sie ihn fast ebenso lang liebte? Dass sie nie damit aufgehört hatte? Dass sie ihn wohl immer lieben würde. Fast zehn Jahre. Eine lange Zeit.

Liebe kann zur Gewohnheit werden. Zu einer obsessiven Gewohnheit. Unerfüllte Liebe ist schmerzhaft. Doch wenn sie für beide unerfüllt bleibt, dann ist sie kaum zu ertragen. Was wäre wenn? Diese Frage hatte sich nie wirklich gestellt, zumindest nicht in einer Welt, die der realen Welt auch nur ansatzweise näher kommen konnte. Sie hatten sich kennengelernt als sie beide Single waren. Sie hatten sich nicht ineinander verliebt. Sie liebten sich von Beginn an. Er hatte damit in der ersten Sekunde begonnen, sie hatte eine viertel Stunde länger dafür gebraucht. Nach zwei Wochen machte er ihr die erste Liebeserklärung. Nicht direkt, doch sie wusste, was er in diesem Moment sagte. Seine Gedanken hatten den Weg seiner Gefühle genommen, sie hatten ihn mitgerissen.



Nun, heute, war sie sich sicher.

Damals hatte sie es nur vermutet. Gehofft. Es gibt gesellschaftliche und moralische Konventionen, über die man sich nicht hinwegsetzen kann.Man kann die Zahl dieser Konventionen auch vergrößern. Willkürlich. Unbewusst. Absichtlich. Eine Ehe eignet sich dafür vortrefflich. Er gab das Beispiel. Sie folgte.

Sie folgte ihm erst als sie das Unvermeidliche sah. Das gab ihr ein Stück Freiheit zurück. Eine trügerische Freiheit, eine Freiheit, die immer in einer besonderen Gefangenschaft mündet.

Bis zu diesem Abend der ersten Erkenntnis hatte sie sich in der Gefangenschaft ihrer Gefühle wohlgefühlt. Bis zu diesem Abend hatten sie ihre Gefühle von ihren Körpern trennen können. Das hatte er gewusst, gespürt, instinktiv gefühlt. Aus diesem Grund hatte er ihre Nähe gesucht, die Nähe der Anderen gemieden. Nur an diesem einen Abend. Denn das war nicht durchzuhalten. Und dann war es nicht mehr auszuhalten.

Gefangen in einer Beziehung in der man liebt, gefangen in dem Wissen, dass man mehr lieben könnte.


Sein Mund war immer noch neben ihrem Hals. Sie konnte seinen Atem fühlen. Zum ersten Mal.

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ebook

~ 30 Seiten (paperback)

ISBN 978-3-943248-39-5 (mobi)

ISBN 978-3-943248-35-7 (epub)

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